Die Bamberger Kurzfilmtage laden vom 22. bis 28. Januar zum Publikumsprogramm in altbekannte Spielstätten ein. Direkt im Anschluss findet online bis zum 4. Februar das Wettbewerbsprogramm statt. Doch es weht frischer Wind: Die cineastische Institution zeigt sich in neuem Kleid. Die Zeit der bildhaften Plakate ist vorbei. Es gibt ein neues Festivaldesign, mit künftig jährlich wechselndem Farbschema.
Passend zu der diesjährigen Farbwahl, Rot, gibt es ein eigenes Kurzfilmprogramm, den „Roten Faden“. Genreübergreifend soll es Filme bündeln, die mit der Signalfarbe assoziiert werden können. Da fügt sich auch der Pate der neuen Ausgabe gut ein. Dokumentarfilmer Franz Xaver Gernstl war für seine Reihe „Gernstl unterwegs“ stets im roten Bus zu sehen.
Doch auch die anderen Kurzfilmprogramme lassen aufhorchen. In Kooperation mit dem Reykjavík International Film Festival gibt es ein isländisches Arrangement zu bestaunen. Seit dem 30. Jubiläum ist zudem das „Team’s choice“-Programm eine feste Größe. Dieses Mal hat Adelbert Heil, Künstler und Bildhauer in Bamberg, Schöpfer des Zentauren aus Schokolade, seine Lieblingsfilme zusammengestellt. International geht es beim „TranScreen“ weiter, einem Festival, das sich darauf spezialisiert hat, Kurzfilme über und von Transmenschen zu kuratieren und zu zeigen. Dieses Jahr in einem Programm in Bamberg.
Als außergewöhnlich hoch erwies sich die Zahl der Einreichungen. Die Veranstalter:innen durften über 800, anstatt der Üblichen, um die 700, Kurzfilme sichten. Auch wenn es noch keine klaren Favoriten gebe, könne man dennoch von einer interessanten Mischung sprechen, so Katharina Breinbauer. Besonders ein Film scheint die Meinungen gespalten zu haben. Er begleitet eine Soldatin, die im normalen Leben als Schönheitschirurgin arbeitet. Ihre letzten Tagen nach der Einberufung, der Abschied vom High Society-Leben, die Fahrt zum Einsatz. Von 0 bis 10 Punkten sei alles dabeigewesen. Das ist für Katharina Breinbauer genau das, was man im Programm haben möchte, ein bisschen Kontroverse, die zum Diskurs anregt. Für Kurzfilm-Unerfahrene empfiehlt Breinbauer den Besuch der Doku-Programme. Sie bieten sich als „Einsteiger-freundlich“ an, im Gegensatz zu den vereinzelt gewagten Tendenzen von Kurzfilmen.
Schauplatz der 33. Bamberger Kurzfilmtage werden weiterhin die Kinos Odeon und Lichtspiel sein, auch die VHS, seit letztem Jahr dabei, darf mit verbesserter Technik wieder Spielstätte sein. Für das Rahmenprogramm sorgen der Kurzfilmclub und die Stadtbücherei. Weitere Informationen finden Sie unter www.bamberger-kurzfilmtage.de.