Anlässlich des 100. Geburtstags der 1922 in Marburg geborenen Fotografin Evelyn Hofer, der „berühmtesten ‚unbekannten‘ Fotografin Amerikas“ (Hilton Kramer), sowie des 120. Geburtstags des 1901 in Hamburg geborenen Malers Richard Lindner widmet das Neue Museum Nürnberg der Künstlerin und dem Künstler eine gemeinsame Ausstellung. 100 Fotos von Evelyn Hofer, überwiegend „street photography“, stehen im Mittelpunkt der Schau.
Die Ausstellung stellt Evelyn Hofer und Richard Lindner als zwei sehr individuelle Künstlerpersönlichkeiten vor, die in unterschiedlichen Medien arbeiten. Dennoch kommt es durch die gemeinsame Erfahrung der Metropole, die in den 1950er- und 1960er-Jahren Paris den Rang als Weltkunsthauptstadt abläuft, zu motivischen Überschneidungen, die reizvolle Gegenüberstellungen und Vergleiche ermöglichen. Die Großstadtikonografie der multiethnischen Bevölkerung, der Skyscraper und Straßenschluchten und der lauten Werbebotschaften in Gestalt von Neonschriften und Billboards findet sich sowohl in den Fotos Hofers als auch in den Gemälden, Grafiken und Zeichnungen Lindners.
Hofers und Lindners Großstadtbilder bilden den großen Rahmen der Ausstellung. „In New York ist jeder ein Selbstdarsteller“, bemerkt Richard Lindner, „die Stadt ist eine gigantische Bühne, vierundzwanzig Stunden täglich.“ Die Fotos von Evelyn Hofer widmen sich dieser Bühne und den Szenen, die sich darauf ereignen.
Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit The Estate of Evelyn Hofer und Galerie m, Bochum und ist noch bis zum 9. Oktober im neuen Museum Nürnberg, Klarissenplatz, 90402 Nürnberg zu sehen. Weitere Informationen zum Begleitprogramm, Öffnungszeiten und Eintrittspreise findet man im Netz unter www.nmn.de.