Klassiker

Hommage à Bach am Geburtstag

Die „Thüringer Bachwochen“ haben sich für den 334. Jubeltag des Thomaskantors etwas Besonderes ausgedacht

veröffentlicht am 30.01.2019 | Lesezeit: ca. 3 Min. | von Martin Köhl

Die „Thüringer Bachwochen“ verstehen sich als das größte Musikfestival Thüringens. Mit seiner Spezialisierung auf die Barockmusik und speziell die Aufführung der Werke Johann Sebastian Bachs an den authentischen Bachstätten verfügt das Festival über künstlerische und touristische Anziehungskraft weit über den thüringischen Raum hinaus. Ausgangspunkt des Festivals ist ein einzigartiges historisches Potenzial im Freistaat Thüringen. Mit dem Bachhaus und der Taufkirche in Eisenach, der Traukirche in Dornheim, den frühen Wirkungsstätten in Mühlhausen, Arnstadt und Weimar sowie den Häusern der Vorfahren in Erfurt und Wechmar verfügt Thüringen über die Mehrzahl authentischer Bachorte. Diese eindrucksvollen Schauplätze sind die Podien und bilden den Rahmen für anspruchsvolle Konzerte.

Am 21. März beginnt das Frühjahrsprogramm der Bachwochen standesgemäß mit einer Bach-Ehrung am Bach-Denkmal aus Anlass des 334. Geburtstags des Komponisten, die von Kurrende und Posaunenchor begleitet wird und im Anschluss daran eine Geburtstagstorte und freien Eintritt ins Bachhaus vorsieht. Abends steuern die „Thüringer Bachwochen“ noch ein doppeltes Geburtstagskonzert bei. Zunächst gastiert mit „SLIXS“ eines der bekanntesten deutschen A-capella-Ensembles in der Georgenkirche, genauer gesagt an Bachs Taufstein, mit seiner ebenso liebevollen wie augenzwinkernden Hommage „QuerBach“.

Das Sextett bezeichnet seinen Stil als „Vocal Bastard“, reizt die Grenzen zwischen Genres und Stilen aus und beweist sein hohes Niveau auch bei Kooperationen etwa mit einer Ikone wie Bobby McFerrin. Dem Konzert folgt eine Geburtstagsparty im Bachhaus. Dann ist mit Nadja Zwiener die Konzertmeisterin von „The English Consort“ und der Gaechinger Cantorey zu erleben, und das im Dialog mit dem DJ Johannes Malfatti. Ihre Barock-Lounge ist ein spannendes und inspirierendes Duett auf Augenhöhe, an dem sicher auch Bach seine Freude gehabt hätte.

Im April gehen die Thüringer Bachwochen weiter mit einer „Langen Nacht der Hausmusik“ an verschiedenen Orten (12.4.) und zwei Konzerten in Wechmar und Meiningen (jeweils 13.4.). In Wechmars Kirche St. Viti gastiert das renommierte Vokalensemble „Stile Antico“, begleitet vom bosnischen Lautenisten Edin Karamazov, mit Bachs Motetten im Kontext seiner musikalischen Vorfahren (Veit Bach, der Urvater der Familie, starb vor 400 Jahren). In der Meininger Stadtkirche St. Marien erklingt parallel dazu Bachs große Matthäuspassion, interpretiert vom Meininger Kammerchor, Vocale Weitershausen und dem Telemannischen Collegium Michaelstein unter der Leitung von Sebastian ­Fuhrmann.

Fotocredits:

Kristian Bezuidenhout, Foto © Marco Borggreve

Stile Antico, Foto © Marco Borggreve

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