Literatur ist von unschätzbarem Wert, denn sie ist für uns ein Instrument zum Perspektivwechsel, eine Quelle der Inspiration, ein Archiv der menschlichen Geschichte, sie fördert die kritische Denkfähigkeit und ist, last but not least, ein Mittel zur Kommunikation. Kurzum: Literatur ist für den Mensch von unschätzbarem Wert.
Diese Vielfalt an Gedanken und Ideen, die in literarischen Werken vermittelt werden, trägt dazu bei, unseren geistigen Horizont zu erweitern und unser Verständnis für die Menschheit zu vertiefen. Romane, Gedichte und Essays ermöglichen es uns, uns in die Protagonisten hineinzuversetzen, ihre Freuden und Leiden zu teilen und die Welt aus ihrer Sicht zu sehen. Dadurch entwickeln wir Empathie und ein besseres Verständnis für die Vielfalt der menschlichen Erfahrungen.
Große Autoren haben die Fähigkeit, uns mit ihren Worten zu bewegen und zu motivieren. Ihre Werke können uns dazu anregen, über unsere eigenen Leben und Entscheidungen nachzudenken und uns dazu ermutigen, nach höheren Zielen zu streben. Literatur kann auch Trost spenden und uns in schwierigen Zeiten unterstützen, indem sie uns zeigt, dass wir nicht allein sind.
Durch literarische Werke können wir in die Vergangenheit reisen und die Gedanken und Ideen vergangener Generationen verstehen. Dies hilft uns, unsere eigene Zeit besser zu verstehen und die Entwicklungen und Veränderungen in der Gesellschaft nachzuvollziehen.
Beim Lesen analysieren wir Texte, interpretieren sie und hinterfragen ihre Botschaften. Dies trägt zur Entwicklung unserer kognitiven Fähigkeiten bei und befähigt uns, fundierte Meinungen zu bilden und zu vertreten.
Schließlich ist Literatur ein Medium der Kommunikation. Sie ermöglicht den Austausch von Ideen und Meinungen über Kulturen und Zeitalter hinweg. Literatur schafft eine Verbindung zwischen Menschen und fördert den Dialog über wichtige Themen, sei es Politik, Moral, Liebe oder Existenzfragen.
Wir wissen nicht, ob dies Leitgedanken der Veranstalter gewesen sind, die 2016 die erste Ausgabe des Bamberger Literaturfestivals sozusagen aus dem Boden gestampft haben, aber wenn heute in und um Bamberg die Menschen strömen, um anderen dabei zuzusehen und zuzuhören, wie sie aus Büchern vorlesen oder auf originelle Art und Weise vorhandenes Schriftgut interpretieren, dann findet mit hoher Wahrscheinlichkeit gerade das Bamberger Literaturfestival statt.
Nachdem 2023 mit 21 Erwachsenen- und Kinderlesungen ein etwas schmaleres Programm gefahren wurde, ist das Line-Up für die neunte Ausgabe wieder prall gefüllt. Insgesamt 25 Veranstaltungen für Erwachsene, drei öffentliche Kinderlesungen und 39 Termine (derzeitiger Planungsstand) in Schulen und Kindertagesstätten in Bamberg und im Bamberger Umland werden ab dem 21. Januar 2024 (Eröffnungsveranstaltung) bis in den Mai hinein die älteren aber auch die jüngeren Leseratten mit dem Stoff versorgen, aus dem auch oft die Träume sind: Literatur.
Der Lesungen-Marathon startet mit einer Veranstaltung, bei der nicht um den heißen Brei herumgeredet wird. In der Veranstaltung, die unter dem Motto „Jüdisches Bamberg – Stimmen aus den Jahrhunderten“ steht, wird Tacheles geredet. Durch mehr als ein Jahrtausend jüdischer Geschichte und Gegenwart in Bamberg führen im Gespräch mit Lesungen und Musik Tanja Kinkel, Nevfel Cumart, die Bamberger Rabbinerin Antje Yael Deusel, Rolf-Bernhard Essig, Franz Tröger und Karin Dengler-Schreiber.
Und danach geht es mehr oder weniger Schlag auf Schlag, bis Ende Januar findet alle zwei Tage eine andere Veranstaltung statt, unter anderen mit Weltschiedsrichter Felix Brych (24. Januar), Kabarettist Florian Schröder (26. Januar) oder auch Ronja von Rönne, die am 30. Januar aus ihrem Buch „Trotz“ vorlesen und dabei einen tiefen Einblick in ihr Seelenleben geben.
Aber mit dem Januar ist gerade erst einmal das erste Viertel des 2024er Literaturfestivals vorbei. Auch von Februar bis April stehen eine Menge Lesungen an. So übt sich beispielsweise der ehemalige Staatsminister für Kultur, Julian Nida-Rümelin darin, Humanismus und Aufklärung gegen Intoleranz und Hetze zu verteidigen, wenn er ein flammendes Plädoyer für eigenständiges Denken hält (20. Februar) und nur wenige Tage später heißt es bei dem von David Saam moderierten Fränkischen Literaturabend mit Boesie, Belledrisdigg und Beats, „Horch amol“! Zuhören ist also am 27. Februar ganz besonders erwünscht, stellt das doch die Besucher:innen vor die ein oder andere „fränkische Sprachhürde“. Im März und April stehen dann noch einige Hochkaräter (unter anderen Axel Hacke, der beliebte Münchner Pfarrer Rainer M. Schießler und Michael Nast) auf den Bühnen, die die literarische Welt bedeuten.
Das vollständige Programm kann man unter www.bamlit.de abrufen, dort können auch Tickets zu den einzelnen Veranstaltungen geordert werden. Der Vorverkauf hat am 29.11.2023 begonnen.