Die Keramikwerkstatt von Elly und Wilhelm Kuch hatte eine weit über die Region reichende Ausstrahlung. Sie war wortwörtlich und im übertragenen Sinne Drehscheibe für Künstler*innen aus der ganzen Welt, die sich zum Arbeiten und zum künstlerischen Austausch ausgerechnet im fränkischen Burgthann trafen. Wilhelm (geb. 1925) und Elly Kuch (1929 – 2008) zählten über Jahrzehnte zu den wichtigsten Repräsentanten der Keramik-Szene nicht nur in Deutschland. Sie erhielten internationale Preise wie den Premio Faenza und ihre Objekte wurden überall auf der Welt in Ausstellungen gezeigt.
Diesem herausragenden Künstlerehepaar widmet das Kunstmuseum Erlangen anlässlich des 95. Geburtstages von Wilhelm Kuch eine Ausstellung, die ihr Schaffen von Gebrauchs- und Baukeramik bis hin zu außergewöhnlichen Gefäßen und Objekten abbildet.
Das Paar begriff sich als Einheit: Oft schuf Elly die Form und Wilhelm entwickelte die Gestaltung der Oberfläche. Die Gefäßformen sind mal klassisch, mal fantasievoll experimentell. Die Glasur wirkt immer mit der Form zusammen: Sie umspielen diese mit fließenden, glänzenden Farbverläufen oder kreieren mit geometrischen oder feingliedrigen Zeichnungen ein Spannungsfeld auf der Oberfläche. Eine Vorliebe hatten beide für experimentelle Gestaltungsformen: ihre metallisch schwarz schimmernden keramischen Objekte zeigen phantasievolle, aus Tonsträngen gebildete Landschaften oder reliefhafte Oberflächen aus eng gedrängten, unterschiedlich großen Töpfchen. Nur noch wenig bekannt ist die für den öffentlichen Raum geschaffene Baukeramik der 1950er bis 1970er Jahre. Auch sie wird in Form fotografischer Dokumentationen in der Ausstellung gezeigt.
Die Ausstellung „Elly und Wilhelm Kuch – Keramik zum 95. Geburtstag“ wird vom 11. Oktober bis zum 22. November 2020 im Kunstmuseum Erlangen, Loewenichsches Palais, Nürnberger Str. 9, 91052 Erlangen gezeigt.
Öffnungszeiten: Mi, Fr, Sa 11-15 Uhr, Do 11-19 Uhr, So 11-16 Uhr