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Fränkischer Theatersommer

20-jähriges Jubiläum des Fränkischen Theatersommers

veröffentlicht am 01.07.2013 | Lesezeit: ca. 8 Min.

Der Bayerische Staatsminister für Wissenschaft, Forschung und Kunst Dr. Wolfgang Heubisch lädt zum 20-jährigen Jubiläum des Fränkischen Theatersommers.

Der Fränkische Theatersommer feiert in diesem Jahr sein zwanzigjähriges Jubiläum. Seit 1994 organisiert Intendant Jan Burdinski, selbst Schauspieler und Regisseur, das zur Institution herangereifte „wandernde Freilichttheater“. Als Inspiration dienten ihm und seinem Mitbegründer, dem Bildhauer Wolfgang Pietschmann, die mittelalterlichen Vagantenbühnen.

Die Anfänge waren noch relativ bescheiden. Gespielt wurde eine bearbeitete Fassung von Karl Valentins „Ritter Unkenstein“, ein musikalisches Programm über Walther von der Vogelweide und das Kinderstück „Schätzchen der Piratin“ von Heiner Kondschack. Als Proberaum diente die Kirche St. Gangolf, das ehemalige Gotteshaus Hollfelds. Mittlerweile ist diese zu einem Kultur- und Theaterzentrum ausgebaut worden und die Zahl der Inszenierungen ist von drei auf über 30 gewachsen. 2007 adelte der damalige Wissenschaftsminister Dr. Thomas Göppel die Wanderbühne mit dem Titel „Landesbühne Oberfranken“.

Von März bis Oktober versorgt der Fränkische Theatersommer nun die kulturhungrige Region mit allerlei (musikalischer) Schauspielkunst. Und das an an über 70, meist historischen, Spielorten in Oberfranken, Unter- und Mittelfranken und der Oberpfalz. Zu den zahlreichen außergewöhnlichen Schauplätzen zählen beispielsweise das Schloss Geyerswörth in Bamberg, Schloss Wiesentfels, der Marktplatz in Auerbach, das Felsentheater in Sanspareil oder die Kaiserpfalz in Forchheim. Und da nun auch das Wetter „mitspielt“ und aus dem „Fränkischen Theaternass“ endlich ein Sommer geworden ist, kann man die Inszenierungen auf den Freilichtbühnen in vollen Zügen genießen.

Nun finanziert sich das gigantische Spektakel nicht von selbst. Oder doch? Bereits im Winterhalbjahr 1995/96 wurde der Verein „Theatersommer Fränkische Schweiz e.V.“ (seit 2007 „Fränkischer Theatersommer e.V.“) gegründet. Zum Förderkreis gehören neben politischer Prominenz auch fünf Landkreise, sowie der Freistaat Bayern selbst. Aber auch ohne die Zuschüsse finanziert sich die Wanderbühne über die Einnahmen ohne viel Zutun. Das ist nicht nur dem großen Zustrom des begeisterten Publikums, sondern vor allem der Tatkraft und dem besonderen Talent der Ensemble-Mitglieder zu verdanken. Denn hier packt jeder mit an und schöpft alle seine Begabungen voll aus. Man ist Regisseur und Bühnenbauer, Schauspieler und Lichttechniker in einer Person. Auch die Musik stammt von den Künstlern (meist) selbst. Sogar Intendant Jan Burdinski steht gleichsam auf und hinter der Bühne. Zu ihm gesellen sich viele andere mehr oder wenige bekannte Gesichter der Theater- und Medienlandschaft. Darunter Schauspieler Stephan Bach, der nunmehr im sechsten Jahr dabei ist, Heidi Lohnert, die bereits bei den Bamberger Symphonikern und dem Bamberger Streichquartett zu Gast war und ihren eigenen Hörbuchverlag besitzt, Puppenspieler Thomas Glasmeyer, Musiker, Komponist und Texter Andreas Reising, Schauspieler und Autor Markus Veith, Sängerin und Schaupielerin Christiane Reichert oder Hubert Burczek, manchen bekannt als Otto Bichler aus der Serie „Endlich Samstag“.
Auch in diesem Jahr wartet das Ensemble mit einer reizvollen Melange aus Kabarett, Komödie und musikalisch-literarischem Theater auf. Und es gibt natürlich wieder ein spezielles Programm für Kinder und Jugendliche. Außerdem werden Theaterworkshops für Lehrer, (Berufs-)Schüler und Auszubildende jeder Altersstufe oder für Jugendgruppen und Vereine angeboten.

Das Wagner-Jahr geht selbstverständlich auch an den Bühnen des Fränkischen Theatersommers nicht spurlos vorüber. In „Wagner im Ring“ erzählt Thomas Glasmeyer – oder vielmehr seine Puppen – Wagners Ring-Epos aus einer ganz eigenen – vermeidlich wagnerischen – Perspektive. Ebenso darf Jean Paul im diesjährigen Programm nicht fehlen, feiert Deutschland doch seinen 250. Geburtstag. In „Professor der Geschichte von sich – Jean Paul“ wird eine autobiographisch angehauchten (Selbst)Inszenierung gegeben. Daneben tummeln sich noch andere (große) Geister der Vergangenheit, die von Künstlern der Gegenwart in ein neues Gewand gehüllt werden: In „Schiller: ganz oder gar nicht“ wird, wie der Titel verheißt, das Werk Schillers „ganz“ an einem Abend präsentiert, Goethe ist mit „Faust I“ und „Gretchen 89 ff.“ vertreten, Shakespeare mit „Was ihr wollt“. In „My Way“ wird die Liebe von Frank Sinatra und Ava Gardner wiedererweckt, mit alle ihren Höhen und Tiefen, in der Kategorie „Musik und Literatur“ finden sich Pergolesi mit „die Magd als Herrin“ und Mozarts mit „Der Schauspieldirektor“, in „Gift“ wird mit „feinstem Kammerspiel“ die Psyche der Massenmörderin Anna Margaretha Zwanziger durchleuchtet. Wer etwas leichtere Kost bevorzugt wird mit „Gaunergesängen und Seufzerballaden“ oder „Schaurig schöne(n) Moritaten“ sicherlich gut unterhalten.

Und wenn Sie etwas ganz besonders „schmackhaftes“ suchen, sollte Sie es einmal mit „Kulinarischem Theater“ versuchen. Hier wird zum Hauptgang ein Bierkrimi serviert. Sei es „Mord(s)bier oder „Halt die Glabb’n““ oder „Mordstrubel unterm Kerwabaum“, auch in diesem Jahr dürfen Sie sich an verschiedenen mörderischen Köstlichkeiten erfreuen. In der Alten Posthalterei Aufseß gibt’s außerdem „Theater mit Brotzeit“.

Kurz: Bei den über 30 verschiedenen Inszenierungen aus den sechs Kategorien „Schauspiel und Komödie“, „Feines Kammerspiel“, „Chanson und Kabarett“, „Musik und Literatur“, „Kulinarisches Theater“ und „Kindertheater“ ist für jeden Geschmack etwas dabei!

Das ganze Programm mit allen Terminen finden Sie auf www.theatersommer.de.

Information:

Intendant Jan Burdinski
Nach einem unvollendeten Studium der Medizin in Marburg, verschrieb er sich vollends der Schauspielerei. Nach verschiedenen Engagements an Landesbühnen und Theatern wurde er Mitglied des Ensembles am E.T.A. Hoffmann-Theater in Bamberg.

Burdinski ist Mitbegründer des „Theatersommer Fränkische Schweiz“ (dem späteren Fränkischen Theatersommer), den er auch heute noch maßgeblich als Künstlerischer Leiter, Intendant und Schauspieler mitprägt.

2011 wurde Jan Burdinski für sein Wirken mit dem „Frankenwürfel“ ausgezeichnet, die höchste fränkische Auszeichnung für Menschen des typischen fränkischen Schlags.

Preisliste:

Vorverkauf Abendkasse
KI 13 € 15 €
KII 15 € 17 €
KIII 17 € 19 €

Vorverkauf jeweils zzgl. Vorverkaufsgebühr, bei Onlinekauf keine Vorverkaufsgebühr.

Mitglieder: 12 €
gilt mit Ausweis einheitlich für die Preiskategorien KI, KII und KIII

Ermäßigung: 12 €
gilt mit Ausweis für Schüler, Studierende, Arbeitslose, Menschen mit Behinderung

Kinder: 6 €
gilt für Kinder bis 12 Jahre

Gutscheine & „Sixpacks“:
(Zuschauern mit Gutschein oder Six-Pack wird die Voranmeldung empfohlen)

Gutschein für eine Person zu einer Vorstellung seiner Wahl: 13,50 €
(außer Kulinarisches Theater)

SixPack: 75 €
sechs freie Gutscheine in einem für 75 €

Veranstalterpreise können von den oben angegebenen VVK-Preisen abweichen.

Bestellung unter
info@theatersommer.de
oder 0 92 74 / 94 74 40

Vorverkauf:
online über www.theatersommer.de und zum selbst ausdrucken auf www.okticket.de. Außerdem über alle gängige Vorverkaufsstellen in Oberfranken.

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