Pink. Für die einen eine Lebenseinstellung. Für die anderen die begnadetste Sängerin und Entertainerin der Neuzeit. Am 5. und am 6. Juli beehrt die 43-jährige München und wird das dortige Olympiastadion einmal mehr in Ekstase versetzen.
Egal, wo die Powerfrau aufkreuzt: Es werden Konzertabende der unvergesslichen Art. Wo die als Alecia Beth Moore geborene Künstlerin war, hinterließ sie auch Spuren. Mit einem Konzert hat es meist nicht so viel zu tun, was die zweifache Mutter präsentiert. Vielmehr ist es eine Show der Superlative. Hinter all den vermeintlichen Überfliegern der jüngeren Musikgeschichte muss sie sich längst nicht verstecken. Sie, seit inzwischen über zwei Dekaden andauernd im Rockbuisness aktiv, vereint in Perfektion die gnadenlos guten Produktionen aus den 90er- und 2000er-Jahren mit den Eventgenen jüngerer Künstler. Doch was heißt schon vereint? Eigentlich war Pink eine derjenigen, die die Eventschiene maßgeblich auf die Bühnen transportierte. Diese unbändige Mischung aus Performance, Tanzkreationen, artistischen Parts und natürlich musikalischer Genialität – sie war eine der ersten, die mit dieser Mischung kolportierte und vor allem glänzte. Das, was Madonna einst als Vorreiterin immer wieder probierte, perfektionierte Pink. Nicht nur, da ihr (selbstredend hervorragender) Background-Chor nur selten die Frontfrau übertönt. Wenn das der Fall ist, dann spielt die Rockröhre vermutlich gerade mit ihrem Publikum oder sie gönnt sich eine kurze Pause für ein neues Outfit. Im Fokus steht bei opulenten Shows ganz klar die charismatische Sängerin mit ihrer grandiosen Stimme und den unzähligen Facetten.
23 Jahre ist es mittlerweile her, dass das aufkommenden Sternchen aus der beschaulichen Region in Pennsylvanien die Musikwelt erschütterte. Ihre Debütscheibe „Can't take me home“ avancierte in den Vereinigten Staaten zum Doppelplatin-Album, in Großbritannien landete es ebenfalls Platinstatus. Während andere Künstler aus dieser Zeit längst in Vergessenheit geraten sind, hat sich Wirbelwind Pink unverzichtbar für die Musikindustrie gemacht. Über 40 Male schon landeten ihre Hits in den weltweiten Charts, Tourneen sind in schöner Regelmäßigkeit komplett ausverkauft und auch im Studio macht sie von sich reden.
Ihr achtes Studioalbum „Hurts 2B human“ schickte sie 2019, noch vor Beginn der Corona-Pandemie, ins Rennen. Die Energie der Bühnen-Zwangspause nutzte Pink dazu, den neunten Langspieler nachzuschieben und mit „Trustfall“ einen weiteren Meilenstein zu produzieren. Diesen bringt sie im Rahmen der Summer Carnival-Tour jetzt auch auf die Bretter, die die Welt bedeuten. Und nach München, die Stadt, in der sie 2019 zuletzt das Stadion zweimal füllen konnte.