Den Malern im Florenz des 15. Jahrhunderts ist die erste Ausstellung in den neuen Sonderausstellungsräumen der Alten Pinakothek gewidmet. Mit rund 120 Meisterwerken präsentiert die Schau von 18.10.2018 bis 27.01.2019 in exemplarischen Gegenüberstellungen von Gemälden, Skulpturen und Zeichnungen die bahnbrechenden künstlerischen Innovationen am Geburtsort der Renaissance. Eine umfassende Auswahl herausragender Tafelbilder, die für die Kirchen oder Paläste der toskanischen Handelsmetropole geschaffen wurden, führt in das Zeitalter der Medici und zeigt die Entwicklung der neuzeitlichen Malerei von ihren Anfängen mit Giottos Wirken bis hin zu den Schöpfungen von Leonardo da Vinci.
Dank zahlreicher internationaler Leihgaben – vor allem aus den großen Sammlungen in Florenz, London, New York, Washington, Wien und Berlin – und den Höhepunkten des Münchner Bestandes sind charakteristische Werke der prominentesten Florentiner Maler in der Ausstellung vertreten, darunter Fra Angelico, Filippo Lippi, Domenico Ghirlandaio, Sandro Botticelli, Filippino Lippi, Leonardo da Vinci, Lorenzo di Credi und Fra Bartolomeo.
Die Ideenwelt und Arbeitsweise der Künstler stehen im Fokus der Präsentation. Mit neuem Selbstbewusstsein erforschten sie die Wirklichkeit und suchten nach den Gesetzen von Harmonie und Schönheit, sie zeichneten nach der Natur und studierten die Werke der Antike. Hauptwerke der Florentiner Malerei, die Ludwig I. von Bayern in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts erwerben konnte, geben die Schwerpunkte der Präsentation vor. Sie waren zuletzt Gegenstand eines großen Forschungsprojekts, das die international bedeutende Sammlung Florentiner Malerei des 14. bis 16. Jahrhunderts in der Alten Pinakothek grundlegend kunsthistorisch, restauratorisch und naturwissenschaftlich erschlossen hat.
Auf dieser Grundlage werden in didaktisch aufbereiteten Dokumentationen auch jüngste Erkenntnisse der gemäldetechnologischen Forschung und zwei große Restaurierungsprojekte vorgestellt.
Information:
Vom Staatlichen Bauamt München 1 begleitet, wurde vor viereinhalb Jahren mit einer energetischen Sanierung der Alten Pinakothek begonnen. Hierbei wurde die gesamte Außenverglasung des Hauses, Verschattung, Dämmmaßnahmen und Optimierung der Beleuchtung ins Visier genommen. Seit Juli 2018 sind nun wieder alle 13 Säle im Obergeschoss zugänglich. Bereits zu Pfingsten wurden die Säle im östlichen Erdgeschoss für das Publikum geöffnet, in denen altdeutsche Gemälde gezeigt werden. In diesen Räumen am Klenzeportal befand sich seit 2005 der Sonderausstellungsbereich, der nun in den Westtrakt verlegt wurde.
Fotocredits:
Sandro Botticelli, Beweinung Christi, ca. 1490, Foto © Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Sibylle Forster