Die Bamberger Symphoniker starten in eine Saison, das sie unter das Motto Seele gestellt haben. Das überzeugt vor allem unter dem Aspekt der vielen Seelenverwandschaften, die ein solcher Klangkörper hat, natürlich vor allem mittels der Musik, die er interpretiert. Zur Seele gehört auch der Keilberthsaal, in dem das Orchester seit nunmehr 30 Jahren musiziert, und den es deshalb gebührend zu feiern gilt. Am 16. September wird das der Fall sein mit einem Tag der Offenen Tür und vielen Aktivitäten. Saisonbeginn ist eine Woche später mit einer Aufführung von Leoš Janáceks Glagolitischer Messe, für die der Philharmonische Chor Brünn nach Bamberg kommt. Chefdirigent Jakub Hruša leitet dieses Konzert ebenso wie die nächsten Aufführungen am Monatsende und am 7./.8. Oktober. Dann wird es vor allem um Beethoven gehen, aber auch um Richard Strauss und Bohuslav Martinu.
Im weiteren Saisonverlauf treten so berühmte Pianistinnen wie Maria João Pires, Mitsuko Uchida und Hélène Grimaud auf. Unbedingt zu erwähnen sind auch der Wundergeiger Pinchas Zukerman und Cameron Carpenter, der Superstar auf der Orgel. Am Dirigentenpult stehen bekannte Namen, natürlich die Ehrendirigenten Herbert Blomstedt und Christoph Eschenbach, aber auch neue Gäste kommen nach Bamberg. Ein besonderer Coup ist der Intendanz mit der Verpflichtung von Kent Nagano gelungen, einem Stabführer mit Kultstatus. Stolz darf man überdies darauf sein, dass der Chefdirigent mit den Wiener Philharmonikern auf Konzertreise geht. Werke Anton Bruckners und Ludwig van Beethovens bilden in der nächsten Zeit einen inhaltlichen Schwerpunkt – mit der „Neunten“ am Silvesterabend als Kulminationspunkt. Insgesamt kommen in der nächsten Saison 35 Komponisten aus vier Jahrhunderten zu Gehör.
Das Philharmonische Orchester des Landestheaters Coburg bietet mit insgesamt sieben Sinfoniekonzerten ein breit gefächertes Programm an und wird in der kommenden Saison in der Morizkirche und im neu errichteten Globe Coburg auftreten – das Opernhaus steht ja vor einer umfassenden Sanierung. Prompt trägt das erste Konzert am 15./16. Oktober den Titel „Ein neuer Anfang“. Der wird allerdings auch sehr opulent ausfallen, denn Beethovens 9. Symphonie wird unter Daniel Carters Dirigat geboten, außerdem ein Ouvertüre von Daniel F.-E. Auber und das Werk einer Coburger Komponistin (Yvonne Desportes). Das zweite Sinfoniekonzert ist erst kurz vor Weihnachten fällig. Am 18. Dezember lautet die Devise „Freche Provokationen“, und in der Tat haben Werke wie Dmitri Schostakowitschs neunte Symphonie oder Sergei Prokofiews erstes Violinkonzert provokatives Potenzial. Besonders gilt das wohl für die dreisätzige Suite „Powder Her Face“ von Thomas Adès. GMD Daniel Carter wird auch dieses Konzert dirigieren, Konradin Seitzer nimmt die Violine in die Hand.
Die Hofer Symphoniker gehen am 29. September mit „Schicksalsfragen“ in die neue Konzertsaison – und einem weiblichen Interpreten-Doppel. Die Dirigentin Tianyi Lu dirigiert Tschaikowskys vierte Symphonie, und der neue Star am Violoncello-Himmel, Harriet Krijgh, interpretiert das Cellokonzert Nr. 1 a-moll von Camille Saint-Saëns. Auch die Ouvertüre stammt von einer Frau: „This Midnight Hour“ von Anna Clyne. Das Ganze findet natürlich wie immer im Festsaal der Freiheitshalle Hof statt. Das nächste Konzert am 3. Oktober, also dem Feiertag zum Einheitsfest, ist mit einer Exkursion zur Abteikirche Münsterschwarzach verbunden. Dort kommen Max Bruchs Violinkonzert g-moll und Anton Bruckners vierte Symphonie Es-Dur, die „Romantische“, zur Aufführung. Solist ist Kyrill Zeiher, es dirigiert Matthias Beckert. Das zweite Symphoniekonzert in Hof am 20. Oktober ist vor allem der sinfonischen Dichtung „Tod und Verklärung“ von Richard Strauss gewidmet. Außerdem auf dem Programm: Mozarts „Maurerische Trauermusik“, eine Ballettmusik aus dessen „Idomeneo“ und die Fantasie aus der Oper „Die ägyptische Helena“ von Strauss. Es dirigiert Hermann Bäumer.
Die Nürnberger Symphoniker gehen in die zweite Saison mit ihrem neuen Chefdirigenten Jonathan Darlington, die sehr erfolgreich zu werden verspricht. Auftakt für die Saison 2023/24 ist am 23. September unter einem passenden Motto: „Mit Schwung und Temperament“. Natürlich dirigiert der Chef selbst, Solist ist der Hornist Felix Klieser. Schon am 1. Oktober geht es weiter unter der Parole „Geschenkt!“ und mit Werken von Béla Bartók und Johannes Brahms. „Die wollen doch nur spielen“ behauptet das dritte Konzert am 14. Oktober, und das glaubt man gerne, wenn Claude Debussys „Children’s Corner“ auf dem Programm steht. „Ganz schön keck“ lautet die Devise, wenn am 22. Oktober Roger Epple das „kecke Beserl“ Anton Bruckners dirigieren wird, nämlich dessen 5. Symphonie. Inmo Yang ínterpretiert zuvor das Violinkonzert von Jean Sibelius.
Am 28. Oktober heißt es „Paganini Goes Jazz“, und man wird sich auf den Starpianisten Dmitry Masleev freuen dürfen, den Gewinner des Tschaikowsky-Wettbewerbs 2015. Gregor Bühl dirigiert dieses Konzert, das zwei Paganini-Variationswerken, einer Jazz-Suite für Klavier und Orchester sowie George Gershwins „An American in Paris“ gewidmet ist. Am 5. November kommt die Sopranistin Marlis Petersen in die Meistersingerhalle, um eine Konzertarie von Beethoven und die „Mädchenblumen“ von Richard Strauss zu singen, begleitet von den Symphonikern unter Jonathan Darlingtons Dirigat. Nach diesem Wiedersehen mit einem gefeierten Opernstar wird es im Dezember weihnachtlich mit dem Windsbacher Knabenchor. Über das, was das Orchester im Neuen Jahr zu bieten hat, berichten wir später.
Die Philharmonischen Konzerte des Staatstheaters Nürnberg stehen ab Oktober 2023 unter dem Leitgedanken „Bereite dich zu leben!“ und schaffen Querverbindungen zu den Kernaussagen der wichtigsten Opernproduktionen. Gleich das erste Konzert am 13. Oktober ist ganz in diesem Sinne ausgerichtet. Chefdirigent und Generalmusikdirektor Roland Böer hat sich für Karl Amadeus Hartmanns „Symphonische Hymnen“ in Verbindung mit Anton Bruckners 8. Symphonie entschieden. Insgesamt wird es acht philharmonische Konzerte (auch als Abonnement) geben, außerdem werden weiterhin die Exkursionskonzerte und andere Sonderformate angeboten. Das zweite Abokonzert am 10. November wird unter dem robusten Motto „Mit Pauken und Trompeten“ voller Überraschungen sein. Unter anderem kommt es zur Erstaufführung von Detlev Glanerts Konzert für Trompete und Orchester.
Beim Stadttheater Ansbach gastiert am 21. September im Onoldiasaal das Bayerische Kammerorchester Bad Brückenau mit Werken von Chopin, Kilar u.a. Die Nürnberger Symphoniker folgen am 13. Oktober am selben Ort mit Werken von Debussy, Ginastera und Schumann.
Im Stadttheater Fürth gastieren die Bamberger Symphoniker am 26. Oktober mit dem Geiger Vadim Gluzman als Solisten. Er wird Sergej Prokofjews zweites Violinkonzert interpretieren. Der Dirigent Juraj Valcuha dirigiert Tschaikowskys sechste Symphonie h-moll.
Im Stadttheater Schweinfurt gastiert das Gürzenich Kammerorchester am 23. Dezember mit einem typischen Weihnachtsprogramm, also barocken Werken vor allem von Vivaldi, Corelli, Händel und Bach. Solist ist der Trompeter Simon de Klein, die Leitung obliegt Torsten Janicke. Aufführungsort ist das Theater im Gemeindehaus. Dort findet auch das Neujahrskonzert statt, gestaltet vom Sorbischen National-Ensemble Bautzen.
Die TauberPhilharmonie in Weikersheim wird jetzt fünf Jahre alt und blickt mit Stolz auf eine stetig wachsende Popularität. Am 29. September ist Saisonauftakt unter dem Leitgedanken „Neue Welten“, und man kann sich ausmalen, dass das Göttinger Symphonieorchester dann u.a. Dvoráks Symphonie „aus der Neuen Welt“ spielen wird. Am 13. Oktober kommt das Stuttgarter Kammerorchester nach Weikersheim und absolviert eine Hommage an Giuseppe Vivaldi. Fünf junge Sängerinnen und eine Pianistin entführen das Publikum tags drauf mit Marcel Brunner in die Welt der Salons und in die Zeit der Jahrhundertwende.