Wenn Alt und Jung aufeinandertreffen, herrscht oft eine besondere Magie, vor allem dann, wenn altes Gemäuer auf junge Musik trifft oder umgekehrt. Dann hat Musik etwas noch Sinnstiftenderes. In einer Kulisse wie der Nürnberger Katharinenruine, übrigens ursprünglich ein mittelalterliches Frauenkloster des Dominikanerordens Nürnberg, aufzutreten oder sich als Zuschauer dem Groove der Musik hinzugeben, macht Spaß und beflügelt.
Nicht grundlos ist die Kunst an dieser Stelle seit jeher zu Hause. Das Klostergelände inklusive der Katharinenkirche waren bis ins späte 18. Jahrhundert hinein Versammlungsorte für die Nürnberger Meistersinger. Und nicht nur das: auch die Akademie der Bildenden Künste hatte hier bis 1806 ihren Sitz – eine Institution, wenn es um die barocke schulische Kunstausbildung ging. Durch die Folgen des zweiten Weltkrieges zwar inzwischen „nur noch“ als Ruine erhalten, hat dieser immer noch zu künstlerischen Höhenflügen anregende Ort nicht an kultureller Bedeutung einbüßen müssen.
Endlich hält die Freiluftsaison nun also wieder Einzug in die alte Katharinenruine. Und man verspricht nicht zu viel, wenn man sagt, dass die Akustik an diesem Ort gigantisch ist.
Gespielt wird vom 17. Juni bis 1. Juli beinahe alles, was die zeitgenössische Musik hergibt: Funk, Pop, Blues, Rock, Afro Beat und Jazz-Folk, alles ist vertreten. Zu sehen und vor allem zu hören sind u. a. Hazmat Modine aus den USA, Jesper Munk, Carlos Reisch und Get Well Soon. Zusammen mit dem club stereo steht am 18. Juni außerdem ein kleines Indie-Festival auf dem Programmplan. Und am Folgetag wird ausdrücklich zu einem Picknick in der Ruine aufgerufen/eingeladen. Das klingt verlockend und nach einer Menge sommerlichem Spaß.
Im Juli schließlich kann man einigen Konzerten der Hochschule für Musik lauschen. Außerdem treten der Instrumentalist und Musiker Norbert Nagels (mit einer Hommage an den argentinischen Bandoneon-Spieler und Komponisten Astor Piazzolla anlässlich seines 95. Geburtstages), das SETanztheater mit einer Sommer-Open-Air-Version des Cirque de la Famille und das Sunday Night Orchestra auf. Mit dem Festivalticket kann man in Summe fünf Konzerte besuchen. Karten, auch für die Einzelveranstaltungen, gibt es an der KulturInformation des KunstKulturQuartiers in Nürnberg, an der Abendkasse oder unter katharinenruine.de.