Schauspiel / Sprechtheater
Am Theater Ansbach geht es ab 9. Dezember um den „Tatortreiniger“, also jene bedauernswerte Person, die sich professionell um die Reste menschlichen Ablebens kümmern muss. „Meine Arbeit fängt da an, wo sich andere vor Entsetzen übergeben“ könnte die Arbeitsplatzbeschreibung lauten. Jan Holtappels hat das Stück nach der kultigen Fernsehserie des NDR mit Bjärne Mädel in Szene gesetzt. Die kammerspielartigen Dialoge stammen von Mizzy Meyer, die sich später als die renommierte Theaterautorin Ingrid Lausund entpuppte.
Das ETA-Hoffmann-Theater Bamberg startet in den Dezember mit der tiefschwarzen Komödie „Beute“ von Joe Orton. Da geht es einer Sippschaft aus Leichenfledderern, einem Polizisten und einer Heiratsschwindlerin nur um Eines: um das liebe Geld. Regie führt Stefan Otteni, Premiere ist am 2. Dezember auf der großen Bühne. Als deutschsprachige Erstaufführung bietet das Bamberger Theater ab 20. Januar im Studio das Stück „Zaun“ von Sam Max an, das von der Identitätsfindung einer nonbinären Außenseiterin handelt. Die Regie führt Wilke Weermann. Ein Klassiker ist ab 27. Januar mit Georg Büchners „Dantons Tod“ angesagt. Philipp Arnold inszeniert im Großen Haus das Schauspiel, in dem die Frage nach der Legitimität von Gewalt zur Verfolgung politischer Ziele verhandelt wird.
Beim Bamberger Theater im Gärtnerviertel (TiG) steht nach den Wiederaufnahmen erfolgreicher Inszenierungen jetzt noch die Bühnenfassung des „Zaches“ nach E.T.A. Hoffmann auf dem Programm. Zwei Aufführungen gibt es noch am 1. und 2. Dezember im Sängerheim Gaustadt zu sehen.
Die Studiobühne Bayreuth bringt jetzt das Lustspiel „Lametta“ von Fitzgerald Kusz auf die Bühne. Die öffentliche Probe war am 22. November, die Premiere ist am 3. Dezember. Kusz zeigt hier das Familienfest Weihnachten in zeitgemäßer Form, nämlich in einer Patchwork-Familie. Das Ergebnis des desaströsen Abends: ein verwüsteter Tannenbaum, eine zerstörte Weihnachtskrippe, eine Schnapsleiche auf der Veranda, ein gebrochener Arm und eine ganze Menge gebrochener Herzen. Da muss man schon auf die Regie von Birgit Franz vertrauen!
Im Landestheater Coburg wird ab 17. Dezember mit „Das Produkt“ von Mark Ravenhill ein Theaterstück über einen Film gezeigt. Bei der Uraufführung des Einpersonenstücks schlüpfte der Autor sogar selbst in die Rolle des schmierigen Filmproduzenten James. Der will eine Story gut verkaufen – Hollywood wird auf die Schippe genommen. Ebenfalls auf einer Filmvorlage beruht die Dramatisierung von Fatih Akins Spielfilm „Aus dem Nichts“, der von den Folgen der NSU-Attentate handelt. Die Theaterfassung von Armin Petras hat am 6. Januar in der Reithalle Premiere.
Am Landestheater Dinkelsbühl läuft mit „Hamlet for you“ von Sebastian Seidel seit 30. November ein Theaterspaß um zwei Schauspieler, die sich mit Shakespeares Klassiker vielleicht doch etwas zu viel zugemutet haben. Aber jetzt stehen sie auf der Bühne und geben alles. Sein oder Nichtsein! Wenn sie sich nur einig wären, wer welche Rolle spielen soll. Immerhin sind am Ende alle tot, die im „Hamlet“ tot sein müssen. Ob das Shakespeare-Original noch zu erkennen sein wird? Die nächste Premiere ist am 18. Januar und handelt von der Frage, was man aus Liebe zu geben bereit ist, wenn es um alles geht. Stefan Vögel hat sein Stück unmissverständlich mit „Die Niere“ überschrieben, denn ein Mann steht nach der Diagnose Niereninsuffizienz für seine Frau vor der Entscheidung, ihr mit einer Spende zu helfen.
Das Markgrafentheater Erlangen setzt seine Premierenfolge am 20. Januar 2023 fort mit einer Theaterfassung von Hans Falladas Roman „Kleiner Mann – was nun?“, die von Sibylle Baschung und Michael Thalheimer stammt. Thema ist das schwierige Durchkommen während der Weltwirtschaftskrise, an das man zunehmend erinnert wird, wenn heute von steigenden Preisen und Mieten und den insgesamt prekärer werdenden Lebensbedingungen die Rede ist. Beängstigend aktuell also.
Beim Stadttheater Fürth ist jetzt das ukrainische Märchen „Die weiße Rose“ als eine Eigenproduktion des Stadttheaters Fürth aus der Taufe gehoben worden (seit 27. November). Die nächste Schauspielpremiere ist erst für Anfang Februar terminiert: „Perplex“, eine Komödie von Marius von Mayenburg.
Im Theater Hof findet im Rahmen des Zyklus „Wider das Vergessen“ das Schauspiel „Bruder Eichmann“ von Heinar Kipphardt seinen Platz. Ab 1. Dezember wird hier der „Banalität des Bösen“ nachgegangen. Diese „Topographie eines bürgerlichen Pflichtmenschen“ ist seit ihrer Uraufführung 1983 zu einem klassischen Stück der Gegenwartsdramatik geworden. Musikalisch angereichert geht es am 18. und am 30. Dezember zu: mit einem Bummel durch die französische Hauptstadt unter dem Titel „Paris, mon amour!“ und einem „Little Trip to Heaven“ mit der Musik von Tom Waits.
Das Theater Schloss Maßbach bietet seit Ende November und noch bis zum 8. Januar 2023 das Schauspiel „Elling“ von Axel Hellstenius in der Inszenierung Stella Seefrieds an. Darin geht es um die alltäglichen Probleme, die man meistern muss, wenn man/frau aus einer psychiatrischen Klinik entlassen wird. Zwei neurotische Helden stellen sich dem, wovor sie sich fürchten. Noch bis 18. Dezember läuft das Stück für junges Publikum von Cornelia Funke unter dem Titel „Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel“. Am 20. Januar startet dann die neue Produktion des Klassikers „Michael Kohlhaas“ nach der Novelle von Heinrich von Kleist, jenes unsterbliche Drama um den Kampf für Gerechtigkeit. Susanne Pfeiffer inszeniert.
Am Staatstheater Nürnberg geht der Premierenreigen gleich Anfang Dezember weiter mit Lewis Carrolls unsterblicher „Alice im Wunderland“. In der Fassung von Johanna Werner, die vom Staatstheater Nürnberg als Uraufführung präsentiert wird, ist der Klassiker als Schauspiel mit Musik von Vera Mohrs ausgestattet. Es werden zauberhaft sphärische Klänge und bedrohliche Rhythmen zu hören sein. Am 20. Januar wartet eine weitere Uraufführung auf das Publikum: „Gaia rettet die Welt“ von Nele Stuhler. Darin geht es um die Frage, ob das Experiment Schöpfung als gescheitert angesehen werden kann oder ob Gaia, die Mutter Erde, noch ein Erbarmen haben wird. Branko Janack inszeniert diesen komisch-mythologischen Ritt durch die Menschheitsgeschichte.
Das Theater der Stadt Schweinfurt zieht renovierungsbedingt vorerst in das Evangelische Gemeindehaus um. Der neue Intendant Christoph Wahlefeld hat bereits erste programmatische Enthüllungen angeboten, insgesamt sechs Veranstaltungen im November. Am 3. Dezember läuft das Schauspiel in zwei Akten „The Who and the What“ von Ayad Akhtar, in dem es um die Bruchlinien innerhalb einer muslimischen Familie und die „Bedrohung“ durch Gender Studies geht. Vom 6. bis zum 9. Dezember läuft das Stück für die Jugend „Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel“. Einen „Jahresrückblick“ wagt man als Eigenproduktion und in Zusammenarbeit mit der „Mainpost“ am 21./28./30. Dezember im Gemeindehaus. Die Schweinfurter Kulturszene steht im Fokus. Das Ernst Deutsch Theater präsentiert am 21. Januar das Schauspiel „Dinge, die ich sicher weiß“ von Andrew Bovell, ein Stück über Bindungen, Geborgenheit, Liebe, Verlust und Träume. Zuvor gastiert eine der Glanznummern der zeitgenössischen Gesellschaftskomödie, Yasmina Rezas „Kunst“, im Gemeindehaus. Termin: 15. Januar.
Beim Rosenthal Theater Selb lautet das Motto am 4. Dezember: „Friede, Freude, Weihnachtskekse“, und dann sind Texte und Töne zur Weihnachtszeit angesagt, Weihnachtswidriges inklusive. Idee und Leitung: Crossover-Spezialist Manuel Munzlinger. Vermutlich in eine ähnliche Kerbe haut der „Advent für Anfänger“ mit der aus Selb gebürtigen Katrin Wunderlich am 16. Dezember, denn in dieser Weihnachtskomödie des Altstadttheaters Ingolstadt wird es kabarettistisch zugehen. Das gilt auch für das Komödienspektakel von und mit Constanze Lindner, Michael Altinger und Alexander Liegl am 12. Januar unter dem Titel „Ratatata! – Bonnie & Clyde“. Nicht entgehen lassen, das ist der nackte Wahnsinn!
Am Mainfrankentheater Würzburg geht es weiterhin um den „Riss durch die Welt“, so das Spielzeitmotto. Der Schauspielklassiker „Warten auf Godot“ von Samuel Beckett hat am 11. Dezember Premiere und wird noch bis 4. Januar in der Blauen Halle gezeigt. Regisseur Kevin Barz inszeniert das rätselhafte Stück, das vom Warten handelt und den Autor 1953 quasi über Nacht zum wichtigsten Vertreter des absurden Theaters machte.
Musiktheater I: Oper
Das Landestheater Coburg präsentiert ab 21. Januar Gaetano Donizettis als „Dramma tragico“ bezeichnete Oper „Lucia di Lammermoor“. Da geht es um eine blutige Hochzeitsnacht, brüderlichen Hass, Eifersucht, Verrat und die Unmöglichkeit der Liebe. Vom gefragten Regisseur Joan Anton Rechi stammt das Konzept, Intendant Bernhard F. Loges inszeniert, Johannes Braun hat die musikalische Leitung. Weitere Termine am 27. Januar und am 1. Februar.
Im Stadttheater Fürth ist bezüglich des Musiktheaters Geduld angesagt: auf die gute alte „Butterfly“ Giacomo Puccins werden die Fürther Opernfreunde noch bis Januar warten müssen.
Am Theater Hof geht es nach der Oper „Helena Citrónová“ von Somtow Sucharitkul erst im Februar mit einer weiteren Opernpremiere weiter, nämlich mit Udo Zimmermanns „Die weiße Rose“.
Beim Staatstheater Nürnberg ist seit 26. November das Schicksal Alan Turings Thema, des genialen Mathematikers, der im Weltkrieg die deutschen Codes knackte und dem Computer den Weg bereitete, aber wegen seiner Homosexualität in den Tod getrieben wurde. Die gleichnamige Oper von Anno Schreier ist ein Kompositionsauftrag des Staatstheaters und erlebt in Nürnberg ihre Uraufführung. Am 22. Januar folgt als nächste Premiere Giuseppe Verdis „Falstaff“, diese „Commedia lirica“ in drei Akten, in der es einerseits um toxische Männlichkeit geht, andererseits um die Frage, ob ein notorischer Langweiler eine brauchbare Alternative zum Schwerenöter der Titelfigur sein kann. Björn Huestege leitet die Aufführungen musikalisch, David Hermann sorgt für die Regie.
Am Theater der Stadt Schweinfurt wird für den 20. Dezember eine Fahrt zum Staatstheater Meiningen zur dortigen „La Bohème“ geplant. Eine weitere Exkursion am 11. Januar führt nach Würzburg zu Offenbachs „Hoffmanns Erzählungen“, einer Produktion des Mainfrankentheaters (siehe unten).
Im Mainfrankentheater Würzburg steht Jacques Offenbachs „Hoffmanns Erzählungen“, ein umwerfender Repertoireklassiker, weiter auf dem Programm, zunächst am 4. Dezember, dann am 6. Januar 2023 quasi als Neujahrsaufführung.
Musiktheater II: Operette und Musical
Das Landestheater Coburg widmet sich wieder ab 4. Dezember der leichten Muse. Dann ist die Premiere von Emmerich Kálmáns „Zirkusprinzessin“, der unsterblichen Wiener Operette. Die letzte Operette von Wiens „Silberner Ära“ handelt von Standesdünkel, Zurückweisung und Schadenfreude. Ein Verwirrspiel der Herzen in der flirrenden Zirkuswelt! Roland Fister dirigiert, Andreas Wiedermann inszeniert. Eine Woche später ist die Premiere eines Filmkonzertes. Charlie Chaplins „The Kid“ wird vom Philharmonischen Orchester in Töne gesetzt; ein ganz besonderer Termin, den man nicht verpassen sollte.
Im Stadttheater Fürth ist noch Geduld angesagt, aber dann wird nichts Geringeres als eine Uraufführung angekündigt. „SCHOLL – Die Knospe der weißen Rose“ lautet der Titel eines Musicals von Titus Hoffmann und Thomas Borchert, das als Eigenproduktion des Stadttheaters im kommenden Jahr Premiere haben wird.
Am Theater Hof lugt nach dem Musical-Auftakt zu Saisonbeginn schon die „Fledermaus“ von Johann Strauß (Sohn) herein. Sie wird am 10. Dezember Premiere im Großen Haus haben. Mal schauen, was Isabella Gregor als Inszenierung einfällt und was Barbara Buser choreographisch für ihre Ballettcompagnie ersinnt. Die musikalische Leitung obliegt Michael Falk.
Das Staatstheater Nürnberg wartet erst im März 2023 mit einem Operettenknüller auf, nämlich der Opéra-bouffe „Die Großherzogin von Gerolstein“ von Jacques Offenbach.
Im Theater der Stadt Schweinfurt wird an Silvester „Broadway Dreams“ zum Besten gegeben, eine Musical-Gala zum Jahreswechsel, dargeboten von der Kammeroper Köln. Von derselben Anbieterin stammt auch die Inszenierung der Romantischen Operette „Das Land des Lächelns“ von Franz Lehár, die am 26. Januar in Schweinfurt gastiert.
Beim Mainfranken Theater Würzburg ist weiterhin das rauschhafte Erlebnis mit „Anatevka“ angesagt. Zu den großen Musicalklassikern des 20. Jahrhunderts zählt dieses Musical von Jerry Bock, Joseph Stein und Sheldon Harnick, das 1964 unter dem Titel „Fiddler on the Roof“ am Broadway herauskam und dann die ganze Welt eroberte. Es wird ab 6. Dezember noch mehrfach in der Theaterfabrik Blaue Halle aufgeführt, u.a. auch an Silvesterabend.
Ballett und Tanztheater
Am Coburger Landestheater präsentiert die Ballettcompagnie noch im Januar zweimal unter dem Titel „Soulmaps“ eine Ballettrevue von Compagniechef Mark McClain. Anfang Februar folgt der Genreklassiker „Giselle“ nach dem Libretto von Théophile Gautier u.a. sowie mit der Musik von Adolphe Adam.
Das Stadttheater Fürth bietet als Entrée der Saison eine Tanztheater-Performance unter dem Titel „Entropie Teil II – Human“ an. Darin geht es u. a. um die Künstliche Intelligenz und die Möglichkeiten körperlicher Wahrnehmung.
Beim Theater Hof müssen die Tanzfreunde noch bis zur Jahreswende auf „Petruschka“ warten.
Am Staatstheater Nürnberg nimmt die Musik J. S. Bachs in den Choreographien des Ballettdirektors Goyo Montero eine besondere Stellung ein. Auch die erste Choreographie der Saison mit dem Titel „Goldberg“, eine Uraufführung, bezieht sich auf ein Bachwerk und ist ab 17. Dezember zu sehen. Inhaltlich wird es um das Phänomen des Schlafes gehen, denn Bachs Werk hat einen unmittelbaren Bezug zum Problem der Schlaflosigkeit.
Das Theater Schweinfurt legt nun auch wieder im Ballettbereich los, und zwar mit dem Klassiker „Dornröschen“ in Tschaikowskis Vertonung. Das Royal Classical Ballett tritt damit am 14./15. Dezember auf.
Das Mainfrankentheater Würzburg hat das erste Handlungsballett von Dominique Dumais für das Würzburger Tanzensemble mit Lewis Carolls unsterblicher „Alice im Wunderland“ bereits im Oktober präsentiert. Am 21. Dezember gibt es noch eine Gelegenheit, diesen Edelstein zu bewundern, natürlich wie jetzt immer in der Blauen Halle.
Blick nach Thüringen
Das Theater Erfurt bietet auch im Dezember noch süffigen Operettenklang mit Jacques Offenbachs „La belle Hélène“ an. Darin geht es um den berühmtesten Ehebruch der Geschichte, der den Trojanischen Krieg auslöste, nämlich das Techtelmechtel zwischen Helena und Paris. Im Dezember warten aber auch neuere Operntöne auf das Publikum: Nestor Taylors oratorienhafte Oper „Eleni“ erzählt die auf wahren Begebenheiten beruhende Geschichte einer selbstlosen Mutter, die inmitten eines brutalen Krieges aus Liebe zu ihren Kindern zur tragischen Heldin wird. Die Geschichte spielt im griechischen Bürgerkrieg, aber erhält nun unvermittelt Aktualität. Guy Montavon inszeniert das Stück, Myron Michailidis dirigiert. Premiere ist am 3. Dezember. Um die Frau und alles, was Frauen zwar betrifft, aber meist nicht zur Sprache kommt, geht es im Tanzstück „La femme“, das am 1. Dezember in der „Studio.Box“ Premiere hat. Die Idee dazu und ihre Realisierung verdanken sich Maya Gomez und Alice Baillaud. Am 28. Januar folgt mit der „Tragédie lyrique“ in drei Akten von Gioacchino Rossini mit dem Titel „Die Belagerung von Korinth“ („Le siège de Corinthe“) die nächste Opernpremiere. Die Geschichte handelt von Pamyra, die sich im Eroberungsfeldzug der Osmanen zwischen Liebesschwur und Vaterlandstreue entscheiden muss. Markus Dietz inszeniert, Yannis Pouspourikas dirigiert. Eine interessante Kammeroper für 4 Sängerinnen und Ensemble wartet ab 21. Januar unter dem Titel „Pleasure“ auf Neugierige.
Am Staatstheater Meiningen hebt sich der Vorhang über Frank Wildhorns Musical „Der Graf von Monte Christo“ am 2. Dezember. Der amerikanische Komponist von Erfolgsmusicals schlechthin hat den Abenteuerroman schmissig vertont. Nach der Uraufführung 2009 in St. Gallen und der Zweitinszenierung in Leipzig kommt das umjubelte Musical nun nach Meiningen. Regie führt Cusch Jung, die musikalische Leitung hat Harish Shankar inne. Friedrich Schillers Trauerspiel „Maria Stuart“ hat am 20. Januar 2023 Premiere. Frank Behnke inszeniert das Drama um die beiden Königinnen. Eine Uraufführung wartet ab 28. Januar auf die Besucher der Kammerspiele. „Alte Sorgen“ von Maria Milisavljevi? handelt von dem Kampf und der Überforderung einer Altenpflegerin. Regie: Anna Stiepani.
Das Landestheater Eisenach bietet ab 10. Dezember ein Songdrama von Erik Gedeon mit dem Titel „Ewig jung“ an. Es handelt vom Aufstand gegen den Fluch der Vergänglichkeit in einem Altenheim – ein anarchistisch-anrührendes Bühnenspektakel. Die Sparte Musiktheater bietet Rossinis „Barbier von Sevilla“ (Premiere am 14. Januar 2023) ebenso an wie das Musical „Der Graf von Monte Christo“; beides sind Übernahmen bzw. Gastspiele aus Meiningen.
Das Deutsche Nationaltheater Weimar hat die höchst interessante Ausgrabung von Joachim Raffs Musikdrama „Samson“ noch bis Ende Dezember im Programm. Tolle Musik, die 170 Jahre geschwiegen hat! Inszenierung von Calixto Bieito. Ebenso eine Entdeckung ist Nikolai Rimsky-Korsakows letzte Oper aus dem Jahre 1905 mit dem Titel „Der goldene Hahn“. Die Geschichte eines überkommenen Herrschers, der an seinem eigenen Herrschaftssystem scheitert, das klingt doch sehr aktuell. Auch Coburg hatte das kürzlich präsentiert. Termine gibt es noch im Januar.