Weihnachtszeit ist fifty-fifty-Zeit. Wie alle Jahre, zumindest in „besseren“ Zeiten, blüht das Erlanger Kleinkunsttheater auf und hat so einiges an spannenden Themen auf der Veranstaltungs-Agenda.
In den Räumlichkeiten des E-Werks gibt sich Comedian Mirja Regensburg am 18. Dezember die Ehre. Über sie zu erzählen: Müssig. Längst ist die Kölnerin mit nordhessischem Migrationshintergrund nicht wegzudenken aus der deutschen Kabarett-Szene. Egal, was die 47-jährige Schauspielerin anpackt: Der Erfolg ist garantiert. Auch ihr Programm „Im nächsten Leben werde ich Mann“ hält, was es verspricht. Geradezu grotesk wandelt sie zwischen den Geschlechtern, zeigt auf, welche Vorteile das Mann-sein haben KANN, aber auch welch elitäre Lage die Frau eigentlich genießt. „Endlich“, darf man sagen, darf sie dieses herrlich persiflage Machwerk auch auf den Bühnen zeigen.
Auch in der heimischen Halle hat das fifty-fifty so einiges in petto. Am 11. Dezember steht der unterfränkische Singer-Songwriter Andreas Kümmert auf der Agenda. Der introvertierte Dauerbrenner mit der großartigen Stimme lässt es sich nicht nehmen, im Vorfeld seiner Albumveröffentlichung auch wieder auf den Bühnen zu glänzen. Seit der einstige Voice-of-Germany-Sieger (2013) seine künstlerischen Geschicke selbst bestimmt, tritt der einst so labile Freigeist mit der nötigen Gelassenheit vor seine Anhänger und überzeugt mehr denn je mit einer perfekten Mischung aus musikalisch hervorragender Performance und der Gelassenheit eines routinierten Künstlers.
Eine der Senkrechtstarterinnen aus bayerischen Gefilden steht am 19. Januar im fifty-fifty auf der Bühne. Eva Karl-Faltermeier verlässt die oberpfälzer Grenzen und beehrt Mittelfranken. Das 39-jährige Multitalent startete in den Monaten vor der Pandemie als Comedian durch, wurde jäh ausgebremst durch diese und startet jetzt erneut durch. Mit ihrem brandneuen Programm „TAXI. Uhr läuft.“ ist die alleinerziehende zweifache Mutter am Start. Eine herrliche Persiflage auf das Leben, seine Irrungen, Wirrungen und generellen Standpunkte. Und davon hat sie genug in petto.
Am 26. Januar 2023 lässt sich Comedian Ingo Appelt wieder einmal in der Medizinstadt blicken. Er gibt der allgemeinen Miesepetrigkeit den Rest – zur Not mit einem gezielten Tritt in den Arsch. Die Ankündigung seines Programmes „Der Staats-Trainer“ klingt großspurig. Verdammt großspurig. Aber wer Appelt schon einmal erlebt hat, der weiß: Der Mann hält Wort. So darf man gespannt sein, was er dieses Mal im Schilde führt. Als Bundesarschtreter will er mit seinem neuen Programm aufrichten und trösten – wenn es sein muss eben mit Wahrheit und Zweckoptimismus. Ganz getreu seinem Motto: Alles scheiße – Laune super!
Das komplette Dezember- und Januarprogramm ist wie immer nachzulesen auf www.theaterfiftyfifty.de.