Streichquartette von
Joseph Bologne Chevalier de Saint-Georges, Germaine Tailleferre, Darius Milhaud und Maurice Ravel
am 29. Oktober um 11:00 und am 29. Oktober um 17:00
Wir laden Sie ein, uns auf eine musikalische Reise nach Frankreich zu begleiten, durch bewegte Klangfarbenflächen mit sensibler Musik der zart ausgedrückten Gefühle. Es gibt Spannendes zu entdecken in einem abwechslungsreichen Programm von Frühklassik über Impressionismus bis zum Pariser Neoklassizismus.
Als das Streichquartett der französischen Komponistin Germaine Tailleferre 1919 uraufgeführt wurde, wurde sie eingeladen, sich den „Nouveaux Jeunes“ (später bekannt als „Les Six“) anzuschließen, die aus einer Gruppe von Komponisten bestanden, die die Grenzen der Musik über Impressionismus und Wagnerismus hinaus erweiterten mit der Hinwendung zu zeitgenössischen Formen der Unterhaltungsmusik, wie Jazz, Varieté- und Zirkus-Musik. Tailleferre schrieb: „Die heutige Musik ist ohne Elan, sehr überlegt, gewollt. Ich finde das sehr interessant, aber sie gibt mir keine Lebensfreude. Wenn ich demgegenüber an unsere Reaktion gegen die Impressionisten denke! Wir wollten eine fröhliche Musik, die funkelte!“ Heiter und unbeschwert, mit pulsierenden Rhythmen und subtilen Dissonanzen erzeugt ihr Quartett eine Palette von reichhaltigen Texturen und Klangfarben.
Darius Milhaud, der wie Tailleferre 1882 geboren wurde, war ebenfalls Mitglied von „Les Six“. Er war ausserordentlich produktiv und gilt als einer der wichtigsten Komponisten der Moderne. Sein erstes Streichquartett komponierte er mit 20 Jahren. In dem Werk trifft impressionistische Melodik auf eine markante Rhythmik und Tonalität einer neuen Zeit.
Maurice Ravel schrieb sein berühmtes Streichquartett im Jahr 1903 geschrieben, weit vor die Begründung von „Les Six“. Das Werk schlug ein neues Kapitel in der Geschichte der französischen Kammermusik auf. Es gilt heute als eines der wichtigsten, meist aufgeführten Kammermusikwerke überhaupt. „Es besitzt Partien von unglaublicher Zartheit, dass die Stille gleichsam hörbar wird … Da stört keine Banalität, da gibt es keinen Leerlauf; vielmehr herrscht überall Phantasie und Ideenreichtum, vollendete Ausgewogenheit der Proportionen und reine und transparente Klanglichkeit.“ (Reclams Kammermusikführer).
Die Uraufführung von Ravels Quartett war allerdings eine negative Sensation; es wurde vom Kompositionswettbewerb „Prix de Rome“ aufgrund formaler Bedenken ausgeschlossen. Eine öffentliche Diskussion entbrannte, in die sich auch Claude Debussy zugunsten seines Kollegen einmischte. Kaum zu glauben, daß der starke poetische Zauber des Werks nicht erkannt wurde.
Joseph de Bologne, Chevalier de Saint-George, geboren 1745 auf Guadeloupe in der Karibik (genannt „Le Mozart noir“) war ein französischer Geigenvirtuose, Komponist, Dirigent, Athlet, Fechter und eine der berühmtesten und schillerndsten Persönlichkeiten im Paris des 18. Jahrhunderts. Seine Musik erinnert stark an den jungen Mozart– wobei Saint-Georges eher als dessen Vorgänger anzusehen ist. Bis vor ein paar Jahren war seine Musik zum grossen Teil unbekannt und selten gespielt. Mit große Freude haben wir die Streichquartette entdeckt. Als Auftakt des Konzerts werden Sie sein viertes Streichquartett hören können - strahlend, charmant und unwiderstehlich!
Die Künstler: Valerie Rubin, Geworg Budagjan- Violine, Martin Timphus- Viola, Markus Mayers
Karten: € 25.-, ermäßigt für Musikliebhaber unter 28 oder mit Behindertenausweis: € 16.-, ABO € 80.-. Wegen der geringen Zahl der Sitzplätze gibt es Karten nur im Vorverkauf bei rubin@chamber-players.de oder unter Tel: 0152-33513588.
Wir bedanken uns für die freundliche Unterstützung von
Richter + Frenzel Bamberg
Stiftung der Sparkasse Bamberg
Kulturförderung Bamberg
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Musikhaus Thomann