Manchmal kann man es gar nicht mehr glauben, dass man vor nicht viel mehr als zwei Jahren noch ein Gefühl der Angst verspürte, wenn man sich nach 21 Uhr noch auf der Straße aufhielt oder ein Treffen mit dem Freundeskreis nicht möglich war.
Mit gemischten Gefühlen kann auf die Pandemiezeit zurückgeblickt werden. Teils, weil man es heute als belustigend empfindet, was damals als normal empfunden wurde, teils aber auch, weil Viele gelernt haben, die alltäglichen Freiheiten zu schätzen, wie lange nicht zuvor. Trotzdem hat der Start in das zuvor bekannte Leben so seine Stolpersteine. Der Gedanke an die Pandemie ist deshalb nicht vergessen und Einige mussten erst wieder lernen sich mit ihren alten Gewohnheiten vertraut zu machen. Ob Kennenlernsituationen oder der eigentlich monatliche Theaterbesuch.
Auch für das Köstritzer Spiegelzelt, war dieser Neuanfang nach langer Zeit ein besonderer Moment, dem vor allem mit Dankbarkeit, Vorfreude aber auch ein wenig Angst begegnet wurde. Mit dem ein oder anderen Schubser, kann jedoch voller Stolz berichtet werden: der Neustart ist geglückt!
Wie Werner Finck es so passend ausdrückt: „Wer lachen kann, dort wo er hätte heulen können, bekommt wieder Lust zum Leben.“ Gelungene Kabarettdarbietungen wissen es, ihre Zuschauer:innen in einen Bann aus Humor und Komplexität zu ziehen. Situationen mit „gemischten Gefühlen“ bieten daher einen Schwebebalken der Kunst, der ihnen ein wenig Leichtigkeit zu gewähren versucht, ohne den Grund des Ernsthaften zu vergessen.
Kabarett und Comedy sind daher ein wichtiger Teil des Spiegelzeltes. So lassen sich auch 2023 Künstler:innen wie Andreas Rebers, Wilfried Schmickler und viele mehr im Programm finden.
Auch Neuzugänge werden zu bestaunen sind. Elf insgesamt, darunter die meisten aus dem Bereich Comedy und Satire, aber auch musikalische Newcomer werden da sein. Beispielsweise Yarima Blanco. Die aus Kuba stammende Musikerin wird am 11. Mai im Spiegelzelt zu hören und zu sehen sein. Mitbringen wird sie ihr eigenes Septett „Son Latino“ und natürlich die von ihr so geliebte Tres, ein aus ihrem Heimatland Kuba stammendes Saiteninstrument, das von der Gitarre abstammt und auf der Karibikinsel traditionell von Männern gespielt wird.
Neben den „neuen Elf“ erwartet die Zuschauer:innen natürlich auch Altbekanntes wie Jasmin Tabatabai mit dem David Klein Quartett, Purple Schulz und Pigor & Eichhorn. Darunter auch in neuer Formation wie Meret Becker, die nun mit Tochter und Mutter als Trio erscheint.
Das Line-Up des Köstritzer Spiegelzelt liest sich wie ein who is who der feinen Musik, der Kleinkunst, der Comedy und des Kabaretts. Wer da nicht fündig wird, dem bleibt immer noch der namensgebende Gerstensaft um sich zu trösten. Aber wir denken das wird nicht nötig sein.
Weiter Information unter: https://www.koestritzer-spiegelzelt.de/