Am 19. November eröffnet um 17 Uhr ein neues, groß angelegtes
Ausstellungsprojekt im Museum Otto Schäfer: „Am Anfang war
Verführung“. Das Thema haben sich die Projektbeteiligten der
Schweinfurter Autorengruppe SAG und der Schweinfurter Radierwerkstatt
selbst gesteckt und bearbeiten in Bild und Wort die vielen Facetten,
die von Erotik bis Werbe-Verführung reichen können.
Was
war am Anfang? Goethe legte dem gelehrten Machtmenschen Faust in den
Mund: Am Anfang war das Wort, der Sinn, die Kraft, die Tat. Die
Schweinfurter Autorengruppe SAG und die Schweinfurter Radierwerkstatt
kamen zu einem anderen Ergebnis: Am Anfang war Verführung. Die
Gedanken und Gespräche zu diesem Thema mündeten nach einem Jahr in ein
umfangreiches gemeinsames Kunstprojekt, das in der Kulturvilla Museum
Otto Schäfer präsentiert wird. Beide Gruppen haben seit vielen Jahren
einen festen und anerkannten Platz in der Kulturszene und überzeugen
in der gemeinsamen künstlerischen Arbeit.
Neun Autorinnen
und Autoren und fünfzehn Radiererinnen und Radierer tauchen mit Wort,
Poesie, Farbe und Form ein in das Szenarium „Verführung“ und gehen
zusammen den Spuren der Schlange, der Angstlustfantasien und der
Rattenfänger nach. Gedichte und Geschichten der SAG-Autorinnen und
-Autoren umkreisen das menschliche Ich, das sich aufgibt, auch
aktuelles Populismusgeschrei. Sie hinterfragen die Aussage von
Shakespeare: „Wer ist so fest, den nichts verführen
kann?“
Die Künstlerinnen und Künstler aus der
Radierwerkstatt ließen sich inspirieren von der Bibel, Werken der
Weltliteratur, von Goethe, Strauss, Baudelaire, Mozart, Heine, Villon
und Hemingway. Literarische Sprache und Bildsprache kommen sich nahe
und erhellen sich gegenseitig, sehr individuell und anspruchsvoll.
Ergänzend zur Präsentation der bildnerischen Werke aus der
Radierwerkstatt lädt die Gestaltung des großen Ausstellungsraumes in
der Kunstvilla Museum Otto Schäfer mit Zitaten aus der Weltliteratur
und aus den literarischen Texten der Autorinnen und Autoren zur
Auseinandersetzung mit der „Verführung“ ein.
Lesungen
machen die Künste lebendig
Bei den Veranstaltungen setzen
die Künstlerinnen und Künstler zusätzlich auf eine kreative Gattung:
Die Musik. Live und nicht reproduzierbar laden drei Programmpunkte
also gezielt dazu ein, sich der „Verführung“ der gebotenen Künste
hinzugeben. Die Vernissage, am 19. November um 17 Uhr begleitet
Theodor Spannagel mit Improvisationen am Kontrabass. Eine
„Verführungs-Performance“ der SAG Mitglieder Anika Peter und Peter Hub
inspiriert vor dem Ausstellungsrundgang bei Häppchen und
Wein.
Timo Wirth am Akkordeon und Jan-Peter Itze am Piano
schaffen den musikalischen Rahmen bei der Durchleuchtung der
vielfältigen Verführungs-Facetten bei den Lesungen der Autorengruppe
SAG am 25. November, um 17 Uhr und am 6. Januar, um 17 Uhr. Die erste
Lesung nimmt sich Emil Götts Zitat „Eine Sünde, die mich weckt, ist
besser als eine Tugend, bei der ich einschlafe“ zum Motto. Almut
Heusinger-Zuber, Hanns Peter Zwißler, Günter Hein und Zena Kießner aus
der Schweinfurter Autorengruppe SAG lesen ihre Texte zur „Verführung“.
Für die zweite Veranstaltung im neuen Jahr steht Goethe Pate: „Und
bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt“. Literatur der
Schweinfurter Autorengruppe SAG live im Austausch mit dem
Jazzpianisten Jan-Peter Itze. Es lesen: Linde Unrein, Almut
Heusinger-Zuber, Joachim Engel und Renate Eckert.